Beispiele für dialogische Lernveranstaltungen
Anwälte schulen Rechtslaien wie Betriebsräte, Zahnärzte, Versicherer, Unternehmer, Behörden, Kommunen etc. im Umgang mit Rechtsmaterie.
Dazu begeben sie sich meistens in das Haus der Lerner.
Gute dialogische Lernveranstaltungen erreichen, dass das Publikum
- einen langfristigen Lerneffekt erzielt
- zum Multiplikator anwaltlicher Leistungen wird
Der Lehrervortrag ist ein Monolog.
Innerhalb eines Seminars dient der Monolog der reinen Wissensvermittlung. Können wird dadurch nicht erreicht.
Wer jemals Fachanwaltskurse geleitet hat, kennt den Unterschied genau. Dort unterrichten anwaltliche Referenten, manchmal in „Methodik und Didaktik von Fachseminaren“ trainiert, ihre eigenen Kollegen in Besonderheiten ihres Fachgebiets.
Der Monolog ist nur eine von etwa 20 Methoden während eines Seminars
Wer als Seminarleiter den ganzen Tag nur die Vortragsform wählt, ist abends urlaubsreif. Natürlich sind auch die Zuhörer durch solche falsche Methodenwahl gequält; sie werden suboptimal berieselt.
Woran erkennen Sie gute Seminarleiter?
Gute Seminarleiter didaktisieren und methodisieren, sobald jemand etwas lernen soll. Didaktik ist die Lehre von der Zubereitung eines Lernstoffs für ein bestimmtes Publikum (also: das „Wie wird gelernt?“), Methodik ist dessen Transportmittel (also: das „Wie wird behalten?“).
Aufgaben eines Seminarleiters / Checkliste
Damit Akquise durch Seminare gelingt, müssen Details in Vorbereitung, Ablauf und Präsentation stimmen. Bitte testen und optimieren Sie sich selbst mit Hilfe dieser Checkliste. Die Aufgaben eines Seminarleiters sind:
Vorbereitung
- Technische und organisatorische Details geprüft?
- Publikum bekannt? Fachleute? Anfänger? Zukünftige Kunden?
- Sitzordnung U-Form?[4] Namensschilder? Flipchart? Filzstifte?
- Skripte und Übungen bedarfsgerecht / verständlich?
- Material gesplittet? Teil im Vortrag, Teil in Übungen, Teil nur im Skript?
- Teilnehmerliste aktuell? Umgang mit ihr klar? Verteilen?
- Informationsmaterial der Kanzlei dabei? Vortragsliste?
- (Tisch-) Namensschilder sichtbar und groß genug?
- Beginn pünktlich? Gesamtseminarzeit angesagt + einhalten?
- Pausenzeiten visualisiert und eingehalten?
Einstieg
- Ausreichend Pausen gemacht? Auf die Sekunde pünktlich begonnen?
- Für Auflockerung gesorgt?
- Mit Beispiel, Metapher oder Erlebnis begonnen?
- Nutzen der Zuhörer bekannt gegeben?
- Teilnehmer mit Namen angesprochen?
- Teilnehmer nach ihren Erfahrungen und Wünschen gefragt?
Übungen
- Wichtige Teile des Inhalts werden geübt.
- Leiter bildet dazu Lerngruppen mir sehr kurzen Übungssequenzen
- Noch kürzer die Ergebnispräsentation
- Details dazu in
Visualisierung
- Visuelle Hilfsmittel klug eingesetzt? (Bild stützt das Wort)
- Techniken der Aufmerksamkeitssteigerung verwendet?
- Zwischendurch zusammen gefasst?
Umgang mit „Störungen“
- Beiträge verschoben / auf alle verteilt / moderiert / direkt beantwortet?
- „Störungen“ genutzt für eigene Positionierung?
- Jeder konnte störungsfrei ausreden und zuhören?
- Aufkommende Diskussion genutzt / kanalisiert / rechtzeitig beendet?
- Am Schluss weitere Fragen und feed-back eingefordert?
- Bei allen bedankt? / Aufnahme in Interessentenkartei angeboten?