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Kanzleimarketing und Mandantenbindung seit 35 Jahren

Vom Werbeverbot zum KI Management

 Kanzleimarketing 1990 – 2000

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Die Würde des Anwalts ist unantastbar.

19. Jahrhundert: Die Würde des Anwalts

1880 gab es in Deutschland 4091 Anwälte.
Ihnen war Werbung durch die am 01.07.1878 in Kraft getretenen Rechtsanwaltsordnung verboten.
Werbung sei mit der Würde des Anwalts unvereinbar, befand der Ehrengerichtshof (EGH) von 1883.

Eine starke staatliche Bindung der Anwälte und deren häufiger Wechsel zwischen Beamtentätigkeit, Richtertätigkeit und Anwaltschaft führten zu der ersten bekannten (damals schon hitzigen) Debatte über die völlige Freigabe des Berufs:
Der Numerus clausus der Rechtsanwälte sollte abgeschafft werden; jeder Anwalt im Besitz der Zweiten Prüfung sollte zugelassen werden können. Diese Forderung war eine Reaktion auf die politischen Repressalien, denen Anwälte nach der Märzrevolution von 1848 ausgesetzt gewesen waren.

  • Funfact: In Preußen verlangten drei Anwaltstage denn auch die Aufhebung der Beamtenstellung der Rechtsanwälte, die bayerischen Anwaltstage von 1862 und 1868 sprachen sich dagegen für deren Beibehaltung aus.
  • Die Reichsgründung am  01. Januar 1871 führte zur ersten gesamtdeutschen Interessenvertretung durch den Deutschen Anwaltverein (Gründung am 25.08.1871 in Bamberg, also ausgerechnet in Bayern!).

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Die Bastille-Entscheidung 1987

14. Juli 1987: Die Bastille-Entscheidung

Die Französische Revolution war durch den symbolhaften Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 eingeleitet worden. Sie hatte einst die Abkehr von Folter gebracht, Gerichtsverhandlungen öffentlich und mündlich gemacht und die Beweislast auf Anklägerseite verortet. Dadurch wurden Angeklagtenrechte dramatisch verbessert. 

Beginn der Liberalisierung anwaltlicher Werbung
Knapp 200 Jahre später, wieder am 14. Juli (1987) entschied das Bundesverfassungsgericht in zwei wegweisenden Entscheidungen, dass Anwälte auf ihre Tätigkeiten und Fähigkeiten in sachlichem Rahmen hinweisen dürfen, wenn diese Hinweise nicht auf die Erteilung eines Auftrags im Einzelfall gerichtet sind.

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Werbeeinschränkungen und Werbetricks  in den 90-ern

Die Neunziger: Das Trickser-Jahrzehnt

Bis Mitte der Neunziger bestand Kanzleimarketing noch aus fingierten Umzugsanzeigen in der Lokalpresse; unmittelbare Werbung war verboten.
In zahllosen sog “Umgehungsfällen” untersuchten Richter wettbewerbsrechtliche Fakten: Türschilder, Hinweise auf den Weg zur Kanzlei (etwa an einem Fahrradstand), der Kanzleiname mit schmissigem Spruch auf einem Lastwagen, der am Straßenrand parkt und vor allem Stellenanzeigen in der Lokalpresse (mit detailreichen Hinweisen auf die rechtliche Spezialisierung der Kanzlei) – alles das war Gegenstand umfangreicher Verfahren vor Berufsgerichten in den 90er Jahren.
Vor allem wurde die Frage erörtert, ob nur Mitarbeiter und bestehende Mandanten von diesen Mitteln erfuhren oder eben auch potenzielle Interessenten durch sie “manipuliert” sein könnten.
Denselben gerichtlichen Klärungsbedarf erfuhr die sog. “Drittwerbung”: Journalisten berichten über Anwälte und deren Leistungen (auch vor Gericht, z.B. Gerichtsreportagen, Artikel und die heute gängige “Fokus-Bestenliste”).
Einen Riesenhype verursachte auch die Debatte über die Werbung mit Fachanwaltstiteln (erlaubt, da offiziell erworben) und die öffentliche Nennung von Interessens- und Tätigkeitsschwerpunkten (in Webseiten, auf Briefbögen und Visitenkarten), die teilweise verboten bzw. quantitativ beschränkt wurde.

  • Seit dem 02.09.1994 regelt der § 43b BRAO auch heute noch Werbebestimmungen für Rechtsanwälte.
  • Der Rechtsanwalt bleibt ein unabhängiges Organ der Rechtspflege.
  • Er übt einen freien Beruf, aber eben kein Gewerbe aus.
  • Drum darf auch heute noch kein Anwalt wie ein Gewerbetreibender um Aufträge werben.

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Onlinemarketing im neuen Jahrtausend

Das neue Jahrtausend – Beginn des Onlinemarketings

Textanzeigen auf Suchmaschinen und Werbebanner auf Websites läuteten Online-Werbung ein.
Durch die ersten Suchmaschinen AltaVista und Yahoo können Nutzer jetzt Informationen im gesamten Internet finden.
Dies war ein wichtiger Meilenstein für das Online-Marketing, da es Unternehmen ermöglichte, neue Kunden zu erreichen, indem sie ihre Website in den Suchergebnissen platzierten.

Rechtsberatungsplatformen werden gegründet, darunter 123recht.de (im Jahr 2000) und Frag-einen-Anwalt.de. Der Gründer ist Rechtsanwalt Michael Friedmann.
Er glaubt an einen “freien Zugang zum Recht für alle, unabhängig von Bildung, Geld und Beziehungen. Recht und Gesellschaft sind ständig im Wandel. Genauso müssen sich auch Rechtsfindung und Rechtsberatung regelmäßig erneuern. Dafür hinterfragen wir laufend den Status Quo und suchen nach neuen Herangehensweisen und Lösungen. Ehrlichkeit, Transparenz und Miteinander sind für uns wichtig, neue Technologien unser Werkzeug.”

 

Zahlreiche Online-Rechtsberatungs-Portale konkurrieren inzwischen auf dem Markt. „Als Ergänzung zum persönlichen Beratungsgespräch kann eine Online-Beratung durchaus Vorteile haben“[1]; ein Service „rund um die Uhr“, Festpreis um 50 € (tlw. sogar ab 20 €) für eine Erstberatung und oft ausführliche Antworten machen aus Mandantensicht die Portale attraktiv.

Auf manchen Portalen wie www.frag-einen-anwalt.de oder www.answer24.de bestimmen die Mandanten den Preis, den sie für eine Antwort bereit sind zu zahlen. Wer zu diesem Preis antworten möchte, antwortet. Oft antworten sehr junge Anwälte, „die sich noch ihre Nische suchen … innerhalb von wenigen Stunden“.[2]  Allerdings ist Vorsicht geboten: Weicht der Fall auch nur etwas vom Standard ab, kann die Beratung schief gehen.[3]

[1] sagt Peggy Fiebig, Bundesrechtsanwaltskammer, zitiert nach: Henrik Wieduwilt: „Zum Anwalt surfen“, FAZ vom 21.6.2009

[2]sagt Conny Leuschner vom Anwaltsverzeichnis Foris, zitiert nach: Henrik Wieduwilt: „Zum Anwalt surfen“, FAZ vom 21.6.2009

[3] Vgl. Fiebig, a.a.O.

  1. Die Bedeutung von SEOMit der Entwicklung der Suchmaschinen wurde auch ein neuer Bereich des Online-Marketings geboren: die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Das Ziel von SEO ist es, die Sichtbarkeit einer Website in den Suchmaschinenergebnissen zu steigern, um

erhielten eine exponentiell wachsende Zahl an Klicks und eröffneten eine völlig neue Dimension des Marketings. Trotz ihrer Einfachheit waren diese Formate revolutionär und setzten den Standard für die sich ständig weiterentwickelnden Formen der digitalen Werbung, die wir heute sehen. Obwohl die Technologie und die Methoden sich seitdem stark weiterentwickelt haben, bleibt das grundlegende Prinzip der Zielgruppenansprache und Kundenbindung durch kreative und ansprechende Online-Inhalte nach wie vor bestehen.

Weiterentwicklung des Online-Marketings: 1990er bis frühe 2000er

Als Online-Marketing Agentur haben wir die Evolution des Online-Marketings aus erster Hand miterlebt. Von den ersten Tagen des Internets bis hin zu den komplexen digitalen Marketingstrategien, die wir heute sehen, hat sich das Feld ständig weiterentwickelt und verändert.

  1. Die Einführung des Internets und seine AuswirkungenDie 1990er Jahre waren geprägt durch die Einführung des Internets für die breite Öffentlichkeit. Dies veränderte die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden kommunizieren konnten, grundlegend. Anstelle von traditionellen Medien wie Print, Radio und Fernsehen konnten Unternehmen nun direkt über das Internet mit ihrer Zielgruppe interagieren. Dies eröffnete völlig neue Möglichkeiten für die Kundengewinnung und -bindung und läutete die Ära des Online-Marketings ein.
  2. Entwicklung von SuchmaschinenMit der wachsenden Popularität des Internets begannen auch Suchmaschinen, an Bedeutung zu gewinnen. Die ersten Suchmaschinen, wie AltaVista und Yahoo, ermöglichten es den Nutzern, Informationen im gesamten Internet zu finden. Dies war ein wichtiger Meilenstein für das Online-Marketing, da es Unternehmen ermöglichte, neue Kunden zu erreichen, indem sie ihre Website in den Suchergebnissen platzierten.
  3. Die Bedeutung von SEOMit der Entwicklung der Suchmaschinen wurde auch ein neuer Bereich des Online-Marketings geboren: die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Das Ziel von SEO ist es, die Sichtbarkeit einer Website in den Suchmaschinenergebnissen zu steigern, um mehr Traffic und letztlich auch mehr Kunden zu gewinnen. Die frühen 2000er Jahre waren geprägt von ersten Experimenten und Lernprozessen in diesem Bereich. Heute ist SEO ein zentraler Bestandteil jeder effektiven Online-Marketing-Strategie.

Die Entwicklung des Online-Marketings vom Erscheinen des Internets bis zu den ersten Versuchen der Suchmaschinenoptimierung stellt eine spannende Reise dar. Durch diese frühen Entwicklungen wurden die Grundlagen für das heutige, hochdynamische Feld des Online-Marketings gelegt.